Zahlen_Daten_Fakten - 08. September 2023

Klimaschutz ist (zu) teuer? Ja, aber kein Klimaschutz ist noch viel teurer!

Obwohl vielen Menschen die Sorge um den Klimawandel gemein ist, wird die Debatte um die verschiedenen Klimathemen oft zur Zerreißprobe für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Dabei ist Zusammenhalt das Fundament für den nötigen sozial-ökologischen Wandel. Besonders die Angst vor den Kosten und finanziellen Belastungen, die mit Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise einhergehen können, belasten große Teile der Gesellschaft – insbesondere in den aktuellen Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und Ungewissheit.

Doch was viele nicht wissen: Der aktive Klimaschutz ist nicht nur eine Investition in die Gesundheit und Umwelt, sondern auch in die Wirtschaft. So ist er für alle Menschen kostengünstiger als das Untätigsein oder das Eindämmen von Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels. Denn der Klimawandel führt zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Kosten. U. a. verursachen extreme Wetterereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Dürren enorme Schäden an Infrastruktur, Landwirtschaft und Eigentum. Erhöhte Temperaturen bedingen zudem eine enorme Zunahme an gesundheitlichen Problemen. Daher steigen u. a. die Gesundheitsausgaben sowie die Kosten für die Beseitigung der Schäden in Folge von Extremwetterereignissen, die von den Regierungen, Unternehmen und letztendlich von den Menschen getragen werden.

Von daher gilt: Klimapolitik ist auch Wirtschaftspolitik und trägt somit auch zum Erhalt der sozialen Stabilität bei!

Zahlen, Daten, Fakten zum Thema

Laut des Wirtschaftsunternehmens Prognos …

  • haben die Hitze- und Dürresommer 2018 und 2019 allein in Deutschland Schäden in Höhe von 35 Milliarden € angerichtet.
  • hat die Flutkatastrophe 2021 Schäden in Höhe von 40 Milliarden € verursacht.
  • belaufen sich die klimabedingten Schäden seit 2001 auf insgesamt 145 Milliarden €.

Die Versicherung Swiss Re

  • prognostiziert für Deutschland einen Anstieg der Kosten für Schäden durch Naturkastastrophen um 90 Prozent bis 2040. Zudem rechnet Swiss Re damit, dass die Wirtschaft der EU ohne Klimaschutz bis 2050 elf Prozent des möglichen Wachstums einbüßen wird.

Die Europäische Zentralbank (EZB)

  • kommt nach Analysen zum Fazit: „Die kurzfristigen Kosten [eines klimafreundlichen Umbaus der Wirtschaft] verblassen vor den mittel- und langfristigen Kosten eines ungebremsten Klimawandels.“
Quelle | Nick Reimer, Toralf Staud: Deutschland 2050 – Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird. Mit aktuellem Vorwort. KiWi-Taschenbuch-Verlag, Juni 2023.